Mozarts Klaviersonaten gehören seit mehr als 200 Jahren zum Repertoire eines jeden Klavierspielers. Forschungsarbeiten der letzten Jahrzehnte haben jedoch zu einer präziseren Datierung und Einordnung der Werke geführt. Quellenkundliche Untersuchungen zeigen nunmehr, dass manchen Druckausgaben des 18. Jahrhunderts größerer Quellenwert einzuräumen ist als Mozarts Eigenschrift; viele Werke wurden nämlich vom Komponisten selbst für den Druck eingerichtet und dabei mit präzisen aufführungspraktischen Anweisungen zur Dynamik und zur Artikulation versehen. Besondere Sorgfalt verwendete er auf die langsamen Sätze, die in den Druckausgaben oft reich verziert sind. Dies alles und wieder zugänglich gewordene Quellen sind Grund genug, in der Wiener Urtext Edition Mozarts Sonaten neu herauszugeben. Nach der bereits als Einzelausgabe erhältlichen Fantasie und Sonate in c-Moll folgt nun der zweite Band, der die Sonaten KV 330 bis KV 576 umfasst. Zusätzlich aufgenommen ist die zweisätzige Sonate KV 547a, die andernorts, wenn überhaupt, unter den Klavierstücken ein unverdientes Schattendasein fristet. In der Neuausgabe werden ferner die langsamen Sätze der Sonaten KV 332 und 457 erstmals in ihrer ursprünglichen wie in ihrer verzierten Form nebeneinandergestellt. Neue Impulse für eine oftmals allzu eingefahrene Mozart-Interpretation vermitteln die aufführungspraktischen Hinweise des renommierten Mozart-Kenners Robert D. Levin.
Schwierigkeitsgrad: 4-5