In Würenlingen machte die Kantonsarchäologie Aargau bei zwei Notgrabungen in den Jahren 2020 und 2021 außergewöhnliche Funde. Während die in der Schweiz bis anhin bekannten spätmittelalterlichen Töpferöfen aus dem städtischen Umfeld stammen, kamen hier die Spuren ländlichen Töpferhandwerks ans Licht. Unter einer Reihe von Bauernhäusern wurden die Reste eines liegenden Töpferofens sowie die dazugehörigen Abwurfhalden mit Fehlbränden und großen Mengen an klein fragmentierter Keramik freigelegt.
Das Fundinventar deckt nicht nur das gesamte Spektrum spätmittelalterlicher Keramikformen ab, sondern enthält darüber hinaus einige außergewöhnliche Stücke. Bereits im Jahr zuvor war eine Grube mit ähnlich datierenden Töpfereiabfällen wenige hundert Meter weiter nördlich gefunden worden.
Die vorliegende Arbeit stellt die Befunde und das Fundmaterial vor und versucht eine Einordnung in das naturräumliche und sozioökonomische Umfeld.