Abwesenheiten, Verluste, Lücken, Leerstellen und vor allem - die Stille, die sich als Klangraum um das Gedicht ausbreitet. Hat ein lyrisches Gebilde eine vorsprachliche Existenzform? Bevor die Worte die Leere füllen? Aus welcher Notwendigkeit, welchem Bedürfnis heraus entsteht ein Gedicht? Mit grundlegenden Fragen dieser und anderer Art befasst sich Maria Stepanova in ihrer ¿Münchner Rede zur Poesie¿. Die suchenden Antworten darauf ergeben wieder neue Fragen.
Die Lyrikerin, Essayistin und Romanautorin Maria Stepanova, 1972 in Moskau geboren, lebt in Paris. Sie wurde international vielfach mit Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2023.
Die Rede wurde aus dem Russischen von Olga Radetzkaja übersetzt; von ihr stammen auch die bei Suhrkamp erschienenen Übertragungen von Stepanovas Lyrikbänden ¿Der Körper kehrt wieder¿ (2020), ¿Mädchen ohne Kleider¿ (2022) und ¿Winterpoem 20/21¿ (2023).