Athanasius, genannt 'der Große', war Kirchenvater und - mehrfacher - Bischof von Alexandria. Hineingeboren in eine Zeit, in der sich unter Konstantin aus lokalen Christentümern eine einheitliche Kirche zu formen begann, trat er als leidenschaftlicher Kämpfer gegen den Arianismus auf und als Verfechter der in Nicäa formulierten Lehre der Wesenseinheit von Gottvater und Sohn.
Mit der doppelten Perspektive des Althistorikers und des Theologen zeichnet Manfred Clauss diesen Streit nach, der sich nicht in theologischer Spitzfindigkeit erschöpfte, sondern für diese Formierungsphase zentral war und an dem auch die Gemeinden und das oströmische Kaisertum großen Anteil nahmen. »Athanasius contra mundum« (Athanasius gegen die Welt): Der unbeugsame Heilige wurde fünfmal als Bischof aus Alexandrien verbannt und immer wieder von den Kaisern zurückgerufen. Manfred Clauss gelingt das differenzierte Porträt einer der großen Gestalten des frühen Christentums - leichtfüßig geschrieben und spannend erzählt.