Gruma, ein archaisches Dorf im Apennin. Hier geht kein Mensch von dieser Welt, bevor er nicht eine Nacht lang erzählen und letzte Dinge loswerden kann. Walter, wegen seines pechschwarzen Haars auch Nerì genannt, wird zum neuen Geschichtenabnehmer bestimmt. Wenn es so weit ist, eilt er ans Sterbebett, wo schon ein Stuhl für ihn bereitsteht. Er hört den leisen Worten zu und einem Atem, der langsam verebbt. Für Nerì ist seine Bestimmung Fluch und Segen zugleich. Bald kennt er viele Geheimnisse, und er kennt den Tod - doch wird er fast wahnsinnig ob dieser vielen Stimmen in seinem Kopf. Während man sich in Gruma seit jeher unter der Platane, in la Frans Bar oder vor Sciugars Friseursalon die schöns ten Geschichten erzählt, darf er nichts davon preisgeben, was er am Sterbebett erfährt.
Vincenzo Todiscos neuer Roman fängt die magische Atmosphäre einer Kindheit in einem italienischen Bergdorf ein, wo die Tradition des Erzählens in besonderer Weise lebendig ist. Jede Geschichte bringt ein neues Stück der dunklen Vergangenheit zutage, und verstört muss Nerì anhören, welche Spuren der Krieg in Gruma, auch in seiner Familie, hinterlassen hat.
»Ein magisches, ein atmosphärisches Buch. Eine Ode aufs Erzählen.«
Katja Schönherr / SRF
»Der Geschichtenabnehmer handelt zwar viel vom Sterben, feiert gleichzeitig aber auch das Leben, das aus Erinnern und Erzählen besteht.«
Edith Fritschi / Schaffhauser Nachrichten
»Mit dem Geschichtenabnehmer hat Vincenzo Todisco in seinem gleichnamigen Roman den idealen Rahmen für ein archaisches Sittengemälde geschaffen.«
Tina Uhlmann / keystone /sda
»Ein Roman, der sich bis an die Grenzen des Lebens begibt. Ein starkes Stück Literatur!«
Gallus Frei / literaturblatt.ch
»
Der Geschichtenabnehmer
ist ein Roman, der sich mit ganz feinem Strich mit den großen Themen, dem Lebens und dem Sterben, auseinandersetzt.«
Hanspeter Achtnich, Engadiner Post
»Vincenzo Todisco entkommt dem Klischee einer Trauer über die Entwurzelung mit seinem wunderbaren Romanschluss. Dort ergreift der 55-jährige Rückkehrer Walter selbst das Wort und beweist, dass das Erfinden von Geschichten sogar noch dem Beichten von biografischen Übeln überlegen ist.«
Hansruedi Kugler / CH Media