Der Frage nach dem Gut- bzw. Schlechtsein menschlichen Handelns und den Folgen guter oder schlechter Taten hat Thomas von Aquin zentrale Kapitel seines Hauptwerkes "Summa theologiae" gewidmet. Seine Ausführungen über sittliches Handeln beanspruchen mehr als historisches Interesse - sie sind "über die Jahrhunderte hinweg immer im Stande gewesen, in dieses Thema einzuführen" (Robert Spaemann)
Thomas von Aquin hat keine ausgearbeitete Handlungstheorie hinterlassen,
aber er wusste sehr wohl um die 'Sittlichkeit der Handlung'. In seinem
Hauptwerk 'Summa theologiae' befassen sich die Quaestiones 18-21 intensiv
mit diesem Thema: Sie fragen nach dem Gut- bzw. Schlechtsein der menschlichen
Handlungen im Allgemeinen (18), in Bezug auf die inneren Akte (19), in
Bezug auf die äußeren Handlungen (20) und danach, was aus den guten bzw.
schlechten Handlungen folgt (21). Thomas` Ausführungen beanspruchen mehr
als historisches Interesse. 'Ihre Nüchternheit kommt aus einem Bereich
jenseits von Moralismus und Pragmatismus, und sie ist über die Jahrhunderte
hinweg immer im Stande gewesen, in dieses Thema einzuführen' (Robert Spaemann).