Kaum ein Volk bietet solch einen reichhaltigen Stoff an wundersamen Geschichten und seltsamen Kreaturen. Kaum ein Land fasziniert so wie ihre arktische Heimat, an deren raue und lebensfeindliche Bedingungen sich die Inuit perfekt angepasst hatten.
Da in diesen klimatischen Extremen Ackerbau und Viehzucht bislang unmöglich waren, zogen sie als nomadische Großfamilien im Rhythmus der Gezeiten ihren Fangtieren hinterher. Dabei entwickelten sie einen erstaunlichen Reichtum an Mythen und Sagen, die zum Teil noch sehr alte Weisheiten vermitteln. Dieser Wissensschatz gibt Zeugnis aus einer Zeit, als Mensch und Tier, Geister und Riesen sich noch in einer geheimnisvollen Verbundenheit befanden.
Von den ersten Entdeckern und Besuchern der arktischen Gefilde zunächst als primitive Eingeborene abgestempelt, folgen wir den Spuren dieses Volkes, das sich durch einen unerschütterlichen Lebenswillen, Pragmatismus, Genügsamkeit, Güte und zuweilen kindlichen Humor auszeichnet.
Die Veränderung ihres vertrauten Lebensraumes, eingeleitet zunächst durch die Christianisierung und aktuell durch die stete Eisabschmelze verursacht, gehören zu ihren gegenwärtigen Herausforderungen, die sie anhalten, ihren Platz in einer modern gewordenen Welt zu finden.