Benjamin gilt als der »meistzitierte Theoretiker der Kulturwissenschaften« in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, was umso erstaunlicher ist, je mehr man sich mit diesem eigenwilligen Denker beschäftigt. Zu Lebzeiten erschienen gerade einmal vier selbstständige Publikationen in Buchform, dazu ein Band mit Übersetzungen von Charles Baudelaire. Benjamins Texte erschienen in der Frankfurter Zeitung und der Literarischen Welt, er war ein bekannter Unbekannter der untergehenden Weimarer Republik.
Walter Benjamin war aber nicht nur ein ernster Denker, sondern ein Autor mit Humor, wie die fünf Texte dieses Bandes beweisen. Und natürlich geht es um Literatur, Benjamins Lebenssinn, sowohl in Ich packe meine Bibliothek aus als auch in Für arme Sammler. Wie prekär das Leben als freier Schriftsteller sein kann, reflektiert Benjamin in Karussell der Berufe und der schnippischen Kritik der Verlagsanstalten. Denn am Ende geht es doch immer um das liebe Geld: Doch auch da weiß Benjamin Rat und beschreibt den Weg zu Erfolg in dreizehn Thesen. Unbedingt lesenswert!