Die Grüne Partei der Schweiz (GPS) ist heute, nach vierzig Jahren Bestehen, in der Schweizer Parteienlandschaft eine feste Grösse. Sie erreichte bei den letzten nationalen Wahlen 2019 13 Prozent Stimmenanteil, ist in allen Sprachregionen präsent, regiert in zahlreichen Städten und Kantonen mit und vertritt fünf Kantone im Ständerat. Als sich im Mai 1983 fünf ökologische Gruppierungen zur «Föderation der grünen Parteien der Schweiz» zusammenschlossen, war dies der erste Schritt zur heutigen GPS. Für die Weiterentwicklung war der Beitritt der linksalternativen Grünen Anfang der Neunzigerjahre wichtig, da dadurch ihr soziales, pazifistisches und feministisches Profil verstärkt wurde. Während die Grüne Partei Schweiz zunehmend in Konkurrenz zur Sozialdemokratischen Partei (SP) trat, erwuchs ihr und der SP in der zweiten Hälfte der Nullerjahre Konkurrenz durch die eher bürgerlich positionierten Grünliberalen (GLP).
Im vorliegenden Sammelband beleuchten 18 Autor:innen die GPS in all ihren Facetten. Untersucht werden ihre Geschichte und das Profil ihrer Wähler:innen, ihr intensiver Gebrauch der direktdemokratischen Instrumente oder das Stimmverhalten der Grünen im Nationalrat. Ein Vergleich mit den anderen Grünen in Europa zeigt, dass die GPS besonders wählerstark ist und sich ausgesprochen links positioniert.