Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen ist zuerst erschienen 1906/1907. Selma Lagerlöf schrieb das Buch als Lesebuch für die Schule, um den Kindern die Landeskunde Schwedens nahezubringen. Auf einem kleinen Bauernhof ganz im Süden von Schweden lebt der 14jährige Nils Holgersson. Nils bereitet seinen Eltern großen Kummer, weil er faul und bösartig ist: unter anderem quält und scheucht er ständig die Tiere auf dem Hof. Eines Tages wird Nils zur Strafe für einen hinterhältigen Streich an einem Wichtelmännchen selbst in einen kleinen Wichtel verwandelt. Den Hoftieren entgeht dies nicht und sofort wollen sie sich, von Rache getrieben, an dem Jungen vergreifen. Der zahme Gänserich Martin will sich zur selben Zeit den Wildgänsen anschließen, die in diesen Tagen über die Ostsee kommen und zu ihren Brutgebieten in Lappland fliegen wollen. Nils versucht, den Gänserich an einem Abflug zu hindern, nachdem Martin den Jungen als Einziger in Schutz nimmt und die Wildgänse Martin noch verspotten. Aber es gelingt Nils nicht, weil er zu klein und leicht ist; der Gänserich hebt mit dem Jungen auf dem Rücken einfach ab ... Grundlegend für den Roman ist die Idee, Schweden aus der Vogelperspektive zu schildern. Hierdurch gelingt es der Autorin, ganz Schweden anschaulich darzustellen. Parallel zu dem Flug von Nils Holgersson schildert Selma Lagerlöf später die Fußwanderung des Gänsemädchens Åsa und ihres Bruders Mats von Schonen bis nach Lappland.