Das Selbstporträt eines türkischen Mannes ohne Eigenschaften: Hayri Irdal ist bereits als Kind von Uhren fasziniert. Durch die Begegnung mit dem Lebenskünstler Halit wird er plötzlich zu einem einflussreichen Menschen. Gemeinsam gründen sie das Uhrenstellinstitut, einen gigantischen und doch ganz und gar überflüssigen Verwaltungsapparat, der für die korrekte Einstellung sämtlicher Uhren im Land zu sorgen hat. "Das Uhrenstellinstitut" steht gleichrangig neben klassischen Werken der Weltliteratur. Es ist möglicherweise der bedeutendste Roman der Türkei im 20. Jahrhundert - mit Sicherheit ist es der komischste.
Es "ist aber nicht zuletzt auch eine intelligente, abgefeimte, unterhaltsame Satire auf die Modernisierung der Türkei vom ruckhaften Übergang des zusammenbrechenden morschen Osmanischen Reiches hin zu einer gelenkten, erklärtermaßen modernen Republik." Alexander Kluy, Berliner Literaturkritik, September/Oktober 2008
"Die Lektüre (macht) sofort klar, daß Tanpinar wohl völlig zu Recht als der wichtigste türkische Romancier des 20. Jahrhunderts gilt. ... Da vermengt sich ein farbiger orientalischer Erzählreigen mit herrlich hinrissigen Welterklärungen, die im Ton wissenschaftlicher Theorien vorgetragen werden, und dann wieder fließt mystischer Tiefsinn mal ernst, mal augenzwinkernd in diese "uhrige" Suada über Sein und Zeit. ... (Es) ist ein wunderbares Wortgeraschel, verhuscht, verrutscht, dahingenuschelt (als wäre es fast für den Vorleser Elias Canetti geschrieben) - ein sekundengenau getackteter Tonfall teils angemaßter, teils echter Kleinbürger-Würde, wie er genau zum Vizedirektor eines Uhrenstellinstituts paßt. ... Auf jeden Fall ist Ahmet Hamdi Tanpinars Uhr-komischer Roman aber ein Stück Weltliteratur, das zum Glück nicht ganz richtig tickt und bei dessen Lektüre man konsequenterweise die Zeit vergisst." Alexander Altmann, Lesart 03/08
"Das Resultat ist eine der abgefahrensten Grotesken der Weltliteratur, ein Werk, das in dem halben Jahrhundert seit seinem Entstehen zu seiner ganzen Bedeutungsfülle regelrecht nachgereift ist. ... (Er) hat mit dem "Uhrenstellinstitut" eine große Parabel geschaffen, die einen Schlüssel zur Deutung nicht nur der modernen Türkei, sondern der ganzen, dem schönen Schein und der fixen Idee verfallen Welt liefert." Stefan Weidner, Die Zeit, 16.10.08
"...eine feinsinnige-ironische Farce über Bürokratie und einen harmlosen, sympathischen, begriffstutzigen Narren namens Hayri Irdal." Rheinischer Merkur, 08.01.09