Hans Blumenberg und Carl Schmitt standen sich nicht allein in ihren publizierten Schriften als wissenschaftliche Gegner gegenüber. Die Diskussion über ihre grundsätzlich verschiedenen Auffassungen von der Grundlegung und Rechtfertigung neuzeitlicher Welt- und Wissensanprüche setzten sie darüber hinaus in einer Reihe von Briefen fort. Die Korrespondenz wie die Texte aus Blumenbergs Nachlaß dokumentieren eine unwahrscheinliche Kontroverse, an der wissenschaftliche wie biographische Weichenstellungen sichtbar werden. Latenzen, von denen die bundesrepublikanische Wissens- und Geschichtspolitik geprägt waren, werden in dieser Konstellation greifbar.
Da Carl Schmitts Repliken auch sichtbare Spuren im Werk hinterlassen haben, bringt die Edition neben dem vollständigen Briefwechsel und weiteren unveröffentlichten Texten aus dem Blumenberg-Nachlaß auch Auszüge aus den bereits publizierten Schriften. Die Auseinandersetzung zwischen dem Philosophen und dem umstrittenen Juristen wird erstmals umfassend greifbar.