Nur ein paar hundert Menschen haben die Erde jemals so gesehen, wie sie wirklich ist: Sie hat gar keine Grenzen. Von dieser profanen Erkenntnis berichten Raumfahrer immer wieder.
Weil Grenzen vom Menschen geschaffen sind, sind sie auch genauso menschlich:
unfair, kurios, albern und manchmal auch unfassbar bescheuert. Die schwedisch-finnische Grenze auf der winzigen Ostseeinsel Märket etwa verläuft nicht einfach gerade über das flache Eiland, sondern im kompliziertesten
Zickzackmuster. Schuld ist ein drittes Land und der Grund einfach nur bekloppt. Einfach nur genial hingegen war ein französischer Schmuggler, der durch einen Trick eine Hotel genau auf der schweizerisch-französischen
Grenze errichten durfte. Das rettete im Zweiten Weltkrieg sogar Hunderten Juden und Widerstandskämpfern das Leben.
Können Sie sich vorstellen, sich ein Zimmer Ihrer Wohnung mit Ihrem Nachbarn zu teilen? Ein halbes Jahr gehört es Ihnen, dann Ihrem Nachbarn. Bisschen komisch, aber Spanien und Frankreich machen das so mit einer Insel.
Warum? Erst Streit, dann Hochzeit.
Grenzen sind nichts Natürliches, sondern von Menschen geschaffen und deshalb auch genauso menschlich: unfair, kurios, albern und manchmal auch unfassbar bescheuert. Sie verlaufen in Z-Form - um einen falsch gebauten Leuchtturm herum. Auf Karten sind sie schnurgerade, in Wirklichkeit oft krumm und schief. Bei Grenzstreitigkeiten bleibt auch mal Land übrig. Während viele Grenzen für Tragödien und Kriege verantwortlich sind, wird an anderen das Leben gefeiert und der Grenzzaun zum Volleyballnetz umfunktioniert. Fabian Sommavilla kennt zahlreiche solcher Geschichten und versammelt sie in diesem Buch, KATAPULT liefert die Karten und Grafiken dazu.
»... anschaulich, informativ und macht Spaß zu lesen. Gleichzeitig beleuchtet es die Hintergründe aktueller Grenzkonflikte und sensibilisiert, für wichtige Themen wie Kolonialismus, Klimakrise, oder unsinnige Machtdemonstrationen, ohne dabei einen belehrenden oder herablassenden Ton anzunehmen.« - Sandra, miss-pageturner.de