Frauen leben durchschnittlich 5 Jahre länger als Männer. Sie lieben meist ältere Partner und riskieren so, nach Jahren der Zweisamkeit zur Witwe zu werden. 80 Prozent aller verwitweten Menschen sind weiblich! Das ist der Rede wert. Gemessen an der Vielzahl von Witwen in unserer Gesellschaft ist es erstaunlich still um diese alleinstehenden Frauen. Sie leben im gesellschaftlichen Schatten. Das Cliché der sexuell entfesselten, lustigen Witwe ist ebenso unrealistisch wie das Bild der grauen Frau, die einsam und weltabgewandt ihr Restleben verwaltet.
Wie hat sich dieser Zivilstand in den letzten 100 Jahren gewandelt? Was weiss die Forschung über hilfreiche Bewältigungsmuster nach dem grossen Verlust? Was muss bedacht sein, dass die Verwitwung nicht zur Armutsfalle wird? Was ist unter einem uneindeutigen Verlust zu verstehen? Und warum verhilft dieser biografische Bruch oft zu Eigensinn und ungeahnter Autonomie?
Sechs Interviews mit ausgewiesenen Expertinnen bringen Licht ins Schattenthema.
Sieben sehr unterschiedliche Liebes- und Trauergeschichten geben Einblick in die Lebenskraft von Frauen, die den Weg vom Überleben, zurück ins Leben zum Aufleben und Nachleben gemeistert haben.