Die Gruppe läßt sich in der Kunsttherapie auf besondere Weise nutzen. Das zeigt die Autorin an der Technik des Resonanzbildes und der Anwendung zahlreicher therapeutischer Strategeme.
Die Autorin, die sich in drei vorausgegangenen Büchern zum psychoanalytischen und systemischen Ansatz in der Kunsttherapie und zur Symbolik geäußert hat, beschäftigt sich hier auf originelle Weise mit dem schöpferischen Beitrag, den die Kunsttherapeutin im Umgang mit Patienten und ihren Bildern in der Gruppe leisten kann: nämlich in der Anwendung von Strategemen.
Strategeme sind Kunstgriffe, Listen, getarnte und überhaupt alle unerwarteten und indirekten therapeutischen Interventionen. Der Überraschungseffekt solcher Vorgehensweisen belebt und erweitert nicht nur den Lebenskontext des jeweiligen Malers, der Malerin, sondern den Gesichtskreis der ganzen Gruppe. Viele Beispiele aus der Praxis sorgen für die nötige Anschaulichkeit, damit auch weniger erfahrene Gruppentherapeuten etwa das Verwirrungsstrategem, die Kursverschleierung, das Ablenkungsstrategem sicher und erfolgreich anwenden können.
Im zweiten Teil des Buches beschreibt Gisela Schmeer das Phänomen der Resonanz und die kunsttherapeutischen Möglichkeiten des Resonanzbildes in der Gruppe. Sie zeigt an vielen Beispielen, wie das Resonanzbild die Gruppendynamik aufhellt, wie Ressourcen innerhalb der Gruppe weitergegeben und wie »schlafende« Themen für die Gruppe sichtbar werden. Langjährige Erfahrung, Kompetenz und der Mut zu kreativen Interventionen zeichnen dieses Buch aus.