Hat Gott den am Kreuz sterbenden Jesus verlassen? Ist der ungläubige Thomas die biblische Gestalt, in der heutige Leserinnen und Leser der Evangelien sich am leichtesten wiedererkennen können? Ist Geben tatsächlich seliger als Nehmen?
Das Fragen, schrieb der Philosoph Martin Heidegger, sei die Frömmigkeit des Denkens. Das Fragen frommt aber auch dem, der zu glauben versucht, was geschrieben steht. Uwe Justus Wenzel unternimmt fünfzehn solche Versuche: philosophische Meditationen, die erkennen lassen, dass nicht jedes ungläubige Staunen ungläubig sein muss. Entstanden sind diese Texte über die Jahre als Leitartikel für die «Neue Zürcher Zeitung», erschienen zu Ostern und Weihnachten.