Janina Audicks Bühnenbilder sind nicht Schauplatz, sondern Teil der Performance. Schauspieler bewegen sich nicht nur in, sondern mit der Szenerie: Akteure werden Bilder, Bilder werden Akteure. Janina Audick arbeitet eng mit Worten, Stimmungen und Gefühlen. Ihre Bühnenbilder sind subtil und aufdringlich, laut und zurückhaltend, unbequem und beruhigend. Sie findet Inspiration in Gedanken von Theoretikerinnen wie Hannah Arendt, Donna Haraway und Judith Butler. Der Druck der Gesellschaft und die Ungleichheit der Machtverhältnisse beschäftigen Janina Audick und finden Platz in ihren Umsetzungen, jeweils ungewöhnlich, humorvoll, politisch, provokativ und jenseits des Mainstreams.
Janina Audick öffnet Räume, wo sonst keine sind, grenzt sie ein und baut sie aus. Die Publikation TALENT beschäftigt sich mit Audicks reichem Schaffen, es ist eine Werkschau und geht darüber hinaus. Auf intime Art und Weise werden Entwürfe und Ausführungen in Kombination vorgestellt. Entwicklungen werden erklärt, Gedanken und Prozessarbeiten sichtbar gemacht.
Mit dem Durchblättern der Publikation fühlt man sich mitten in den Umsetzungen und ihre Kunst wird greifbar. Ein Pop-Up Bühnenbild in der Buchmitte ver- anschaulicht die Räumlichkeit von Janina Audicks Werk.
Die Fülle an Visuellem wird unterstützt durch Texte der Künstlerin sowie von Helene Hegemann (Autorin, Regisseurin), Valery Tscheplonowa (Schauspielerin), Andreas Beck (Intendant, Dramaturg), Eberhard Bothe (Technischer Direktor), Verena Dengler (Künstlerin, Autorin), Karin Nissen-Rizvani (Autorin), Constanze Ruhm (Filmprofessorin), René Pollesch (Regisseur) u. a. und Interviews mit Sybille Berg (Autorin) und Sacha Benedetti (Medienaktivist) als Adriano Celentano.