Die Abhandlung »Sein und Zeit« erschien zuerst im Frühjahr 1927 in dem von Edmund Husserl herausgegebenen »Jahrbuch für Philosophie und phänomenologische Forschung«, Band VIII, und gleichzeitig als Sonderdruck. Als eines der berühmtesten und wirkungsmächtigsten philosophischen Bücher des 20. Jahrhunderts ist es ein unverzichtbarer Quellentext für die Philosophie, übersetzt in über 25 Sprachen der Welt.
Dreißig Jahre nach dem Tod Martin Heideggers (1889-1976) wird sein epochemachendes Hauptwerk über den Sinn des Seins nun neu gesetzt aufgelegt, um das Werk seinen zahlreichen Leserinnen und Lesern in aller Welt wieder in einem ansprechenden Druck zu präsentieren.
Diese 19. Auflage ist textidentisch, zeilen- und seitengleich mit den zuletzt unveränderten Nachdrucken der 15. anhand der Gesamtausgabe durchgesehenen Auflage mit den Randbemerkungen aus dem Handexemplar des Autors im Anhang.
Die Erörterung der Frage nach dem Sein, die die gesamte abendländische
Philosophie seit der griechischen Antike durchzieht, nimmt ihren Ausgangspunkt
bei demjenigen Seienden, das diese Frage stellt und dem es dabei um sein
eigenes Sein geht: dem Menschen. Damit rückt die Seinsweise des Menschen,
die Heidegger >>Dasein<< nennt, als Fundamentalontologie ins Zentrum der
philosophischen Untersuchung. Heidegger deutet die >>Seinsvergessenheit<<
der Metaphysik als >>Verhängnis des Abendlandes<<: Nicht der Mensch ist
das Subjekt der Geschichte, das Sein selbst ist es, indem es sich verhüllt
und verbirgt; ihm ist der Mensch ausgeliefert. Heidegger bestimmt >>Dasein<<
wesentlich als >>In-der-Welt-Sein<< und als >>Sein-zum-Tode<<, woraus sich
die beiden Seinsweisen der >>Eigentlichkeit<< und der >>Uneigentlichkeit<<
ableiten. >>Uneigentlich<< ist das alltägliche >>Verfallen<< an das >>Man<<,
>>eigentlich<< dagegen ist die in der Stimmung der >>Angst<< sich eröffnende
Möglichkeit der >>Entschlossenheit<<, die Heidegger auch als >>Freiheit-zum-Tode<<
bezeichnet.