Ende der zwanziger Jahre begann Brecht, Lehrstücke zu schreiben,
in denen in Modellsituationen Mißstände der Gesellschaft
aufgedeckt wurden. In seiner Theorie der Pädagogien merkt
er dazu an: "Die bürgerlichen Philosophen machen einen
großen Unterschied zwischen den Tätigen und den Betrachtenden.
Diesen Unterschied macht der Denkende nicht. Wenn man diesen Unterschied
macht, dann überläßt man die Politik dem Tätigen
und die Philosophie dem Betrachtenden, während doch in Wirklichkeit
die Politiker Philosophen und die Philosophen Politiker sein müssen.
Zwischen der wahren Philosophie und der wahren Politik ist kein
Unterschied. Auf diese Erkenntnis folgt der Vorschlag des Denkenden,
die jungen Leute durch Theaterspielen zu erziehen, das heißt
sie zugleich zu Tätigen und Betrachtenden zu machen."