www.landverlag.ch
«Wieso wollte seine Mutter zwischen Lava und
Moos gelebt haben? Hatte sie völlig den Verstand
verloren, damals nach dem Krieg? War durchgedreht,
abgehauen, untergetaucht? Und was hatte
er, Heinrich Lieber, hier verloren? Hatte er das
Durchdrehen von seiner Mutter geerbt, trug es in
seinen Genen? Und wenn auch er in Island den
Verstand verlöre und nie wieder nach Felsberg
zurückkehrte? Wer würde ihn suchen kommen?
Würde ihn überhaupt jemand vermissen?»
1949 heuerte der isländische Bauernverband über
300 deutsche Frauen und Männer an, verschiffte sie
nach Island und verteilte sie auf Bauernhöfen rund
um die Insel. Unter ihnen: Heinrich Liebers Mutter.
Vierzig Jahre später besucht Heinrich zum ersten
Mal die Insel und das Grab seiner Mutter in Reykjavik.
Er will erfahren, weshalb sie ihn damals,
kurz nach Kriegsende, in Deutschland zurückgelassen
hat - und wird dabei selbst in den Bann der
Insel gezogen.
«Moosflüstern» ist die ergreifende Geschichte
einer sabotierten Mutter-Sohn-Beziehung, einer
Wiedergutmachung inmitten Islands brachialer
Kulisse der 80er Jahre.