In zwei Anläufen versuchte das Cabaret die Einwanderung in die Schweiz, und beide Male waren von Schwierigkeiten geprägt. Der erste Versuch, die Gründung des dadaistischen \'Cabaret Voltaire\' durch Kriegsflüchtlinge aus Deutschland, Frankreich und Rumänien im Jahr 1916, konnte diese Form noch nicht zur Geltung bringen.
Dem zweiten Anlauf war mehr Glück beschieden: Erika Manns 1933 gegründetes Exilcabaret \'Die Pfeffermühle\' markiert den Beginn einer bemerkenswerten Schweizer Cabaret-Tätigkeit. Erst mit ihrer Hilfe konnte sich der Dadaismus in der Schweiz etablieren. Im Schweizer Cabaret hat er bis heute seine Spuren hinterlassen.
Zahlreiche Beispiele machen eine Kunstform lebendig, die sonst nur für den kurzen Moment auf der Bühne existiert. Dabei spannt Daniela Chana einen Bogen von den Anfängen des Cabarets bis zu jungen Künstlern, die heute das Publikum begeistern. Sie trägt dazu bei, eine Kunstform sichtbar zu machen, die sich anhaltend großer Beliebtheit erfreut und dennoch von der Forschung bisher wenig beachtet wurde.
Für ihre Untersuchung hat Daniela Chana Quellen aus dem Sozialarchiv Zürich, dem Thomas-Mann-Archiv sowie der Zentralbibliothek Zürich ausgewertet.
Daniela Chana, 1985 in Wien geboren, studierte Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Wien und promovierte im Jahr 2012. Ihre Kurzgeschichten und Gedichte wurden bereits in zahlreichen Literaturzeitschriften (Lichtungen, kolik, entwürfe u. a.) und Anthologien veröffentlicht. 2006 erhielt sie den Hattinger Förderpreis für junge Literatur (Publikumspreis). Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Salzburg und forscht über Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts und weibliche Singer-Songwriter.