Das 27. Ludwig-Heilmeyer-Symposium macht in eindringlicher Weise bewusst, dass Erkrankungen des endokrinen Systems und des von ihm kontrollierten Stoffwechsels nicht nur kurzfristige, akut behandlungsbedürftige Syndrome auslösen, sondern häufig die Basis für schwerwiegende Folgeschäden legen. Diese münden bei Diabetes, Dyslipidämie und Hypertonie, aber auch bei Hyperthyreose in eine letzte gemeinsame Endstrecke mit kardiologischer (KHK) oder angiologischer (AVK) Symptomatik.
Ähnliches gilt für metabolische Knochenerkrankungen deren orthopädische Folgeschäden nicht unmittelbar als endokrin oder stoffwechselbedingt erkennbar sein müssen. In der Inneren Medizin kommt in diesem Zusammenhang dem Gebiet Endokrinologie und Stoffwechsel eine wesentliche präventivmedizinische Bedeutung zu. Dies gilt nicht nur für die Vermeidung von Gefäß- und Skelettschäden, sondern auch für die Verhütung des diabetischen Spätsyndroms mit schweren Nieren- und Augenschäden.
Diese Aufgabe ist, wenn auch wenig spektakulär, von eminenter Bedeutung für die Lebenserwartung der Patienten und verlangt eine ausreichende Verfügbarkeitendokrinologischer und metabolischer Expertise in allen medizinisch-internistischen Zentren sowie im niedergelassenen Bereich.